Donnerstag, 10. Februar 2011

Lomas de Carabayllo

Am heutigen Vormittag besucht Bischof Gerhard Ludwig Müller die Armenviertel in der Zone Lomas. Die Situation der Bevölkerung in den 52 informellen Siedlungen der Zone Lomas de Carabayllo,
ca. 25.000 Einwohner, die in armseligen Hütten am Stadtrand (ca. 1.769 Parzellen) von Nordlima leben, ist gekenn- zeichnet durch folgende Indikatoren: absolute Armut, hohe Arbeitslosigkeit, Fehlen an Trinkwasser- und Abwassersystemen, defizitäre soziale Infrastruktur (Straßen, Schulen, Gesundheitsversorgung usw.), hohe Kindersterblichkeit, Unterernährung und verbreitete Krankheiten, Kriminalität und Unsicherheit. Fehlen an legalisierten Besitztiteln und anerkannten Katastern, legale Unsicherheit vor Vertreibungen durch Bodenspekulanten, unsaubere Umwelt und LuftverschmutzungEin zusätzliches besorgniserregendes Problem in der Region Lomas de Carabayllo sind die illegalen und gefährlichen Abfalldeponien, aus denen Hunderte armer Personen (ca. 400 Kinder und Erwachsene) mit bloßen Händen Material (Papier, Blech, Glas, Flaschen usw.)recyceln.

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Ihre Arbeitsbedingungen sind unmenschlich und schmutzig, so z. B. das Betreiben von illegalen " Blei-Schmelzöfen" aus Autobatterien mitten in der Ortschaft und die Vergiftung der Bevölkerung mit bleihaltiger Luft und Umwelt. Bei den Kindern in Lomas de Carabayllo wurden Blei und Schwermetalle im Blut festgestellt, die 5 mal so hoch sind wie die UNO-WHO Normen vorgeben. Noch gibt es keine offiziellen staatlichen Erhebungen und Studien zur gesundheitlichen Situation der Bevölkerung, obwohl die Institution CIDAP und die Basisorganisationen bei den Gemeinden vorstellig wurden.

Illegale nicht-metallische Bergbauunternehmen (Steinbrüche, Sandfabriken, Herstellung von Baumaterialien usw.), verursachen in der Umgebung gefährliche Eingriffe in die Natur. Neben Staub und Schmutz ist auch der Gebrauch von Dynamit und Sprengstoff zu erwähnen sowie auch unterirdische Ausgrabungen, die die Gefahr von Erdrutschen mit sich bringen und die Baumöglichkeiten der Bevölkerung zunichte machen. Staatliche Maßnahmen tragen nur unzureichend zur Verbesserung dieser Wohn- und Lebensbedingungen bei. Es bleibt so den Ärmsten überlassen, selbst nach Lösungswegen zu suchen und dafür öffentliche Mittel einzufordern. Dabei bilden sich Basisorganisationen, Selbsthilfegruppen und Netzwerke zur Verteidigung der Grundrechte.
Sie werden vom Antragsteller oder von anderen engagierten NGO-Beratern unterstützt. Innerhalb dieses Kontextes berät die Institution CIDAP (Centro de Investigación, Documentación y Asesoria Poblacional) die Bevölkerung der Region in den Bereichen Organisationsentwicklung, Demokratie und Bürgerbeteiligung, Erarbeitung von Vorschlägen zur Habitatgesetzgebung, Stadtplanung, Menschenrechte, Legalisierung von Besitztiteln, usw.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Finde ich wirklich super, dass sich unser Bischof für die ärmsten der Armen in Peru einsetzt!